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Stürmer Stefan Kuntz

Treue. Liebe. Tradition.

Diesmal geht es um unseren ehemaligen Stürmer und Torjäger Stefan Kuntz der als Rekordeinkauf nach Uerdingen kam.

Im Sommer 1986 sicherten sich die Uerdinger die Dienste von Stefan Kuntz, der mit 22 Treffern für den VfL Bochum gerade Bundesliga-Torschützenkönig geworden war. Mit der Ablösesumme von 1,3 Millionen Mark war der damals 23-Jährige für die Uerdinger ein neuer Rekordeinkauf. Der Transfer schien für beide Seiten der richtige Schritt zu sein. Als Tabellendritter hatten die Uerdinger sich erneut für den Europapokal qualifiziert und der Sturm war in Augen der Verantwortlichen der Mannschaftsteil, mit dem größten Verbesserungspotential. Kuntz wollte sportlich den nächsten Schritt machen und international spielen. Er entschied sich gegen Angebote aus Kaiserslautern und Leverkusen und schlug auch eine lukrative Offerte des französischen Spitzenclubs AS Monaco aus, da er in Krefeld die beste Perspektive für sich sah.

Kuntz und Trainer Feldkamp lieferten sich Scharmützel in den Medien

Leider sollte die Saison 1986/87 aber für beide Seiten sehr ernüchternd verlaufen. Kuntz tat sich im neuen Umfeld überraschend schwer und kam am Ende der Spielzeit lediglich auf sechs Saisontreffer. Über die Gründe gab es damals viele Mutmaßungen: So hieß es, der Druck durch die hohe Ablösesumme sei zu groß gewesen oder das Spielsystem der Uerdinger passe nicht zur Spielweise des Stürmers.

Stefan Kuntz erzielte für Uerdingen in 113 Pflichtspielen insgesamt 43 Tore.

Vor allem wurde aber das schlechte Verhältnis zwischen Kuntz und Trainer Feldkamp als Ursache ausgemacht. Der Uerdinger Trainer hatte schon früh in der Saison seinen Wechsel zu Eintracht Frankfurt verkündet und eckte nach sportlichen Rückschlägen immer wieder mit Teilen der Mannschaft aneinander. Kuntz, der zwischenzeitlich sogar auf die Bank verbannt wurde, prangerte mehrfach die fehlende Rückendeckung seines Coachs an. Umgekehrt machte Feldkamp die Abschlussschwäche von Kuntz dafür verantwortlich, das eigentlich anvisierte internationale Geschäft verpasst zu haben. Immer wieder lieferten sich die beiden in der Presse öffentlich Scharmützel und in den Medien war häufiger über ihr offensichtlich zerrüttetes Verhältnis zu lesen.

Nachdem Horst Köppel die Mannschaft zur Saison 1987/88 übernommen hatte, lief es für Stefan Kuntz wesentlich besser. Er blühte auf, spielte sehr viel mannschaftsdienlicher und knüpfte langsam wieder an seine alte Form an. Als dann in der Winterpause 1987/88 sein ehemaliger Bochumer Coach Rolf Schafstall den Trainerposten in Uerdingen übernahm, etablierte sich Kuntz endgültig als absoluter Leistungsträger in Krefeld. Am Ende seiner zweiten Spielzeit in Uerdingen kam er auf beachtliche 13 Treffer, obwohl er teilweise im Mittelfeld eingesetzt wurde und man in der Hinrunde unter Köppel gegen den Abstieg spielte.

Besonders gefürchtet waren zu dieser Zeit auch seine weiten Einwürfe, nach denen seine kopfballstarken Mitspieler wie Holger Fach oder Wolfgang Funkel einige Tore erzielten. Kuntz war endlich angekommen, fühlte sich wohl in Uerdingen, wurde Teil des Mannschaftsrates und verlängerte sogar seinen Vertrag im Sommer 1988 bis ins Jahr 1991. Nach einer weiteren Saison, in der er erneute 13 Bundesliga-Tore erzielte, wechselte im Sommer 1989 dann jedoch vorzeitig für 1,5 Millionen Mark zum 1. FC Kaiserslautern.

Vorzeitiger Wechsel nach Kaiserslautern

Nach einem sportlichen Fehlstart in der Pfalz übernahm im Februar 1990 ausgerechnet Karl-Heinz Feldkamp den FCK, mit dem Kuntz in seinem ersten Jahr in Uerdingen so große Schwierigkeiten hatte. Beide sprachen sich jedoch aus und schafften daraufhin gemeinsam nicht nur den Klassenerhalt, sondern gewannen am Ende der Spielzeit sogar den DFB-Pokal. Beim 3:2-Erfolg im Endspiel gegen Werder Bremen traf Kuntz zum zwischenzeitlichen 3:0 für die Roten Teufel.

Ein Jahr später wurde Kaiserslautern mit Trainer Feldkamp und Kuntz als Kapitän und Führungsspieler sensationell Deutscher Meister und der ehemalige Uerdinger Stürmer wurde im gleichen Jahr sogar zum „Fußballer des Jahres“ gekürt. In der Saison 1993/94 wurde er mit 18 Treffern zum zweiten Mal in seiner Karriere Bundesliga-Torschützenkönig. 1995 wechselte er schließlich in die Türkei zu Besiktas Istanbul, ehe er bei Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum seine Profikarriere ausklingen ließ.

Mit Stefan habe ich die längste Zeit meiner Karriere zusammen gespielt, erst in Uerdingen und dann beim FCK. So habe ich aus nächster Nähe beobachten können, wie er sich im Laufe der Zeit zu einem Anführer entwickelt hat. Vor allem während seiner Zeit in Kaiserslautern war er ein Leader und Wortführer in der Mannschaft. Seine Rolle als Kapitän hat er mit seinem Einsatz und seinen Leistungen untermauert. Er hat sich in jeden Zweikampf geworfen und die gegnerische Abwehr unermüdlich beschäftigt. Und Tore schießen könnte er auch: über 200 in seiner ganzen Karriere!

Wolfgang Funkel (meine-traumelf.de)

Sein Traum von der Deutschen Nationalmannschaft erfüllte sich erst Ende 1993. Insgesamt bestritt er 25 Länderspiele (6 Tore). Kuntz nahm an der Weltmeisterschaft 1994 in den USA teil und wurde 1996 gemeinsam mit seinem ehemaligen Uerdinger Sturmkollegen Oliver Bierhoff Europameister.

Nach seiner aktiven Laufbahn wechselte Kuntz auf die Trainerbank und führte dabei beispielsweise den Karlsruher SC in die 2. Bundesliga, bevor er schließlich im April 2008 nach Kaiserslautern zurückkehrte und dort den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernahm. Anschließend wurde Kuntz als Trainer der deutschen U-21 Nationalmannschaft 2017 Europameister. Aktuell trainiert Kuntz die Türkische Nationalmannschaft.

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