Zusammen für den KFC!

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Der Grotifant

Nachdem sich meine Vorgänger – der Esel Hannibal, der Seelöwe Paule, die Ziege Mathilde und der Roboter Theo – nicht dauerhaft als Maskottchen durchsetzen konnten, schaffte ich es, der Grotifant, mich in den letzten 30 Jahren als Glücksbringer zu etablieren.

Du findest mich vor dem Spiel meist in der Nähe des Eingangs, da ich mich hier gerne mit den Fans fotografieren lasse. Während des Spiels siehst du mich hüpfend und singend vor der Tribüne, da kann ich mich einfach nicht bremsen. Ich lasse mir kein Spiel im Grotenburg-Stadion entgehen, aber das war nicht immer so. Wie bin ich, der Grotifant, zu einem der bekanntesten Maskottchen Deutschlands geworden?

Meine Grotifanten-Geschichte

1981

Wie ein Elefant im Stadion landete

Meinen Ursprung als Uerdinger Maskottchen Grotifant habe ich im Elefantengehege des Krefelder Zoos, das direkt neben dem Stadion liegt. Die Elefantenkuh Yhetoo, die dort bis 2009 lebte, besuchte die Grotenburg zum ersten Mal im Mai 1981 beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln und versuchte sich im Elfmeterschießen gegen den Uerdinger Ersatztorwart Hans Dotzler. Im Laufe der Jahre folgten weitere Besuche in der Grotenburg.

1988

Besuch der Mannschaft im Zoo

Im Sommer 1988 gab es einen Besuch der Uerdinger Mannschaft, die sich damals für ein Mannschaftsposter mit den Elefanten im Gehege fotografieren ließ.

1990

Ich erhalte meinen Namen: „Grotifant“

Als die elektronische Anzeigetafel im März 1990 in Betrieb genommen wurde und man auf der Suche nach einer Animation war, kam man auf die Idee, mich als Comic-Elefanten zu verwenden. Als ich zum ersten Mal als gezeichneter Elefant auf der Anzeigetafel erschien, war ich Rüsseltier noch namenlos. Meinen Namen als neu kreiertes Vereinsmaskottchen erhielt ich ein paar Monate später im Rahmen eines Wettbewerbs, bei dem die Fans ihre Namensvorschläge einreichen konnten. Der Gewinner und damit mein Grotifanten-Namensgeber war der damals 12-jährige Thorsten Harrer. Für seinen Vorschlag bekam er von RTL-Sportkommentator Uli Potofski den Heimtrainer überreicht, der für den Gewinner des Wettbewerbs ausgelobt war. Seitdem bin ich das Maskottchen der Uerdinger Fußballmannschaft „Grotifant“ und unter diesem Namen mittlerweile in ganz Fußball-Deutschland bekannt.

1991

Grotifant wird beliebte Plüschfigur

In der Saison 1990/91 bekam ich als Dickhäuter eine eigene Kolumne in der Stadionzeitung. Auf einer halben Seite schilderte ich als Maskottchen unter dem Titel „Geschichten um Grotifant“ regelmäßig meine Sicht der Dinge. Schon bald kam eine 30 cm große Plüschversion von mir auf den Markt, die sich schnell zum Verkaufsschlager entwickelte. Zunächst mit dem klassischen blau-rot gestreiften Trikot, später, nach dem Wechsel des Vereinsausrüsters, erhielt auch der Plüschgrotifant ein neues, im Design angepasstes Outfit.

1994

Grotifant erstmals im Stadion

Erst vier Jahre später, zu Beginn der Saison 1994/95, wurde ich als Grotifant zum Leben erweckt. Der Verein organisierte ein entsprechendes Kostüm und fand in der Fanszene mit Stefan Heinrich einen festen Kostümträger. Das sehr schwere Premierenkostüm war für den Träger allerdings alles andere als ein Vergnügen und sorgte bei jedem Auftritt für Rückenschmerzen und Schürfwunden an den Beinen. So wurden die Tragezeiten im Laufe des Jahres immer kürzer, zumal der Träger mit einer ständig beschlagenen Brille zu kämpfen hatte und so manche Vorstellung fast blind absolvieren musste.

1995

Ameisenbär oder Elefant?

Ein Jahr später wurde ein Kostüm entwickelt, das zwar wesentlich bequemer zu tragen war, aber viele erkannten in dem neuen Kostüm eher einen Ameisenbären als einen Elefanten. Auch dieses Kostüm kam bei den Kindern nicht so gut an, aber durch die größere Bewegungsfreiheit im Kostüm konnten in Zukunft mehr Aktionen mit dem Grotifanten durchgeführt werden, wie z.B. der Ritt auf einem echten Elefanten aus dem benachbarten Zoo beim Heimspiel im Februar 1996 gegen Bayern München.

1996

Erster Grotifanten Skandal

Im Heimspiel im März 1996 gegen den 1.FC Köln sollte sich die neue Mobilität des Grotifanten dann aber massiv rächen. Nach einer der zahlreichen umstrittenen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns sprang der Grotifant über die Bande und rannte auf den Linienrichter zu, um ihm lautstark seine Meinung zu sagen. Die Presse dramatisierte damals die Situation und berichtete fälschlicherweise von einem tätlichen Angriff, der definitiv nicht stattgefunden hatte. Der Grotifant beendete daraufhin freiwillig seinen Dienst im Kostüm, zumal er um eine Sperre ohnehin nicht herumgekommen wäre. Der Verein legte daraufhin das Originalkostüm wieder ab und beschloss, den Grotifanten nur noch vor dem Spiel und in der Halbzeitpause im Stadion auftreten zu lassen.

Mit Dirk Steinmetz wurde ein neuer Mann gefunden, der künftig in das Kostüm schlüpfte. Später übernahm Jörg Cilien das Amt des Maskottchens, bevor der Grotifant im Oktober 1998 vorübergehend von der Bildfläche verschwand. Das Kostüm hatte über die Jahre stark gelitten und war auch in den Augen der damaligen Geschäftsführung nicht mehr zeitgemäß.

Ende des Jahres 2000 wurde das Kostüm zwar noch einmal hervorgeholt und vom Ur-Grotifanten Stefan Heinrich getragen, aber nur für kurze Zeit, da die Auflösungserscheinungen des Kostüms immer größer wurden.

2004

Spektakuläres Grotifanten-Comeback

Im Februar 2004 feierte ich nach mehrjähriger Pause mein spektakuläres Grotifanten-Comeback in neuer Gestalt. Der Fanclub „Legion Uerdingen“ um den späteren Kostümträger Andreas Bosheck ermöglichte in Zusammenarbeit mit dem KFC die „Wiederauferstehung“ des Maskottchens in der Grotenburg, wenn auch zunächst nur in einer „Sparversion“ mit einer Elefantenmaske aus dem Karnevalsregal. Der erste Auftritt wurde gleich von unschönen Szenen überschattet, denn kurz nach dem Abpfiff des Niederrheinpokal-Halbfinales gegen Düsseldorf kam ich mächtig ins Schwitzen, als Fortuna-Hooligans den Innenraum stürmten und mir an den Dickhäuter-Kragen wollten.

Im Sommer 2004 wurde der aus der Not geborene Grotifant mit Gummimaske durch einen neuen professionellen Fellelefanten ersetzt. Aber auch das neue Kostüm wurde bei einem weiteren Pokalspiel der Fortuna in der Grotenburg auf Herz und Nieren geprüft. Diesmal waren es aber nicht die Fortuna-„Fans“, die es auf mich Dickhäuter abgesehen hatten, sondern der Düsseldorfer Torwart Carsten Nulle streckte mich nach dem Schlusspfiff mit einem Faustschlag auf den Grotifantenrüssel zu Boden.

2006-2009

Der Grotifant zu Gast im TV

Im Mai 2006 war ich zu Gast bei „TV-total“ und nahm an der 1. offiziellen deutschen Maskottchen-WM von Stefan Raab teil. Im Qualifikationslauf belegte ich souverän den ersten Platz, doch im Finale erwischte ich einen schlechten Startplatz und hatte das Pech, durch den Sturz eines anderen Maskottchens in der ersten Kurve behindert zu werden. So blieb am Ende leider „nur“ der 9. Platz. Übrigens wurde ich im April 2007 von den Zuschauern des Lokalsenders NRW.TV zum schönsten Maskottchen in NRW“ gewählt. Am 30. Mai 2009 belegte ich beim ersten Rennen der deutschen Fußballmaskottchen in Berlin den vierten Platz. Das Grotifanten-Kostüm trug bei diesem Rennen ausnahmsweise Andreas Weckes.

2009 – 2017

Immer wieder in den Schlagzeilen

Auch in den Jahren zwischen 2009 bis 2017 geriet der blau-rote Dickhäuter immer wieder überregional in die Schlagzeilen.
2011 sorgte ein Werbespot für das Spiel gegen Viktoria Köln für viel Aufmerksamkeit, in dem er das Maskottchen der Domstädter zu einem romantischen Dinner in die Grotenburg einlud und der Viktoria dann im wahrsten Sinne die dort servierte Suppe versalzte.
Am 5. Oktober 2014 trat er auf Einladung von Sänger Pete Doherty mit dessen Band The Libertines ausgerechnet in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf auf und stimmte dort zusammen mit dem Briten, der in seiner Jugend einige Jahre in Krefeld gelebt hat, einige Uerdingen-Schlachtrufe an.
Beim Krefelder Derby gegen den VfR Fischeln im Jahr 2015 wurde ihm beim Jubeln auf dem Zaun der Plüschkopf stibitzt und das „berüchtigtste Maskottchen Deutschlands“, wie der Kölner Express ihn seinerzeit nannte, holte sich den Schädel in einem kurzen Handgemenge wieder zurück, worüber damals sogar in China und Australien berichtet wurde.
Im Januar 2017 verletzte er sich bei einem Hallenturnier in Krefeld am Fuß, als er zwei Flitzern bei einem Gerangel mit Ordnern zu Hilfe eilte und ihm dabei ein Absperrgitter auf den Fuß kippte.

2017 – heute

Kostümträger wechseln

Im November 2017 beendete Andreas Bosheck nach 14 Jahren seine Tätigkeit als Grotifant, da er Mannschaftsbetreuer beim KFC Uerdingen wurde und übergab das Kostüm an seinen Nachfolger Patrick Dietzsch, der sich damals gegen rund 30 Mitbewerber durchsetzen konnte. Inzwischen hat Michael Kirchner die Rolle des Grotifanten übernommen.

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