Die Anfangsjahre des FC Uerdingen 05

Treue. Liebe. Tradition.

Der KFC Uerdingen ist ein Verein mit einer bewegten Geschichte, geprägt von zahlreichen Aufs und Abs im Laufe der Jahre. Der Club wurde 1905 als „FC Uerdingen 05“ gegründet, ab 1953 als „FC Bayer 05 Uerdingen“ weitergeführt und 1995 schließlich in „KFC Uerdingen 05“ umbenannt. Der KFC Uerdingen kann mittlerweile auf eine über 100 Jahre alte Vereinsgeschichte zurückblicken.

Am Abend des 17. Novembers 1905 wurde im Hotel Kellner an der Oberstraße der „FC Uerdingen 05“ gegründet. Joseph Fischer wurde zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Seine Helfer erstreckten sich wohl auf alle weiteren Gründer, denn zuerst galt es, mit Hand anzulegen und die Bedingungen für die Ausübung des neuen Sports zu schaffen. Es war ein hartes Stück Arbeit nach der Stunde Null, denn es mussten nicht nur Satzungen erstellt und das Regelwerk studiert werden, es mussten auch Fußbälle, Pumpen, Pfeifen, Fahnen, Schuhe und Kleidung besorgt werden. Sportgeschäfte heutiger Prägung gab es noch nicht.

Ein schöner Rasenplatz hinter der damaligen Baumwollspinnerei, wo heute die Querstraße liegt, wurde aufgrund guter Beziehungen einiger Gründer von der Stadt angemietet. Tore wurden in Eigenarbeit gefertigt und aufgestellt, Markierungen angelegt und bald gab es die ersten Spiele. Die Gründer „schwebten im Fußballhimmel“. Auf dem offenen Platz mussten zwar vor jedem Spiel die Markierungen neu vorgenommen werden, doch Engagement wurde großgeschrieben und meist übernahm die eifrige Jugend, die noch keine Aufnahme in den Verein fand, diese Aufgaben.

Der beste Spieler wurde automatisch zum Trainer

Einen Trainer gab es in den ersten Jahren nicht, man bestimmte meist den besten Spieler zum Übungsleiter, man sah sich in Krefeld und Duisburg bei den Spielen der „Etablierten“ die Fußballfertigkeiten ab und eiferte diesen Erkenntnissen beim Training nach. Der Findigkeit einiger Mitglieder blieb es auch vorbehalten, Spiele abzuschließen, denn schließlich gehörte man noch keinem Verband an. Nennenswerte Einnahmen außer den selbst auferlegten Mitgliedsbeiträgen (50 Pfennige) gab es nicht, denn bei den Spielen flossen in den bereit gehaltenen Hut die Groschen nur spärlich.

Da der FC Uerdingen, wie er im Volksmund genannt wurde, von Beginn an honorige Bürger aus Handwerk und Wirtschaft in seinen Reihen hatte, stellten sich auch schon früh Helfer ein, die dem Verein wohlwollend gegenüber standen, selbst aber nicht aktiv werden wollten oder es auch nicht mehr konnten. Bald sah man ein, dass die Jugend ebenfalls ein Recht auf Betätigung hatte und die Kicker vom Marktplatz fanden weitgehend Aufnahme. Es bedurfte bei vielen Schülern zwar Überredungskünste im Elternhaus, denn es war nicht nur Beitrag zu entrichten, es mussten auch die damals bekannten „Palm“-Schuhe sowie ein blau-roter Dress angeschafft werden und das Taschengeld war knapp bemessen. Die schulischen Leistungen spielten bei etlichen Knaben dazu eine Rolle. Doch der junge Verein bewies Eltern und Schule schon bald, dass die Jugend bei ihm gut aufgehoben war. 

Im Vereinslokal Wilhelmshöhe traf man sich in gemütlicher Runde

In der Wilhelmshöhe hat der FCÜ in den Gründerjahren sein Vereinslokal. Dort traf man sich vor und nach den Spielen, aber auch in der Woche zu Besprechungen und Vereinssitzungen.

Die erste Spielzeit mit Freundschaftsbegegnungen gegen Mannschaften aus dem Krefelder Raum war Lehrzeit für die Uerdinger Fußballer. Doch die Pioniere betrachteten ihren Club nicht nur als Möglichkeit zur sportlichen Begegnung, man wollte sich auch gesellschaftlich zusammenfinden. Im Vereinslokal Wilhelmshöhe wurde ein geräumiges Gesellschaftszimmer nicht nur Tagungsort für die Versammlungen des Vorstands, hier traf man sich auch in gemütlicher Runde und hielt erste Gemeinschaftsabende ab.

Im Vereinslokal an der Wilhelmshöhe wurde über die Möglichkeit diskutiert, den Platz einzuzäunen. Angebote wurden eingeholt und bald stand der Preis fest: 1.200 Mark (was heute in etwa 8.000 Euro entspricht). Das war zu viel für den jungen Verein und es wurde ein neuer Weg gesucht. Unverzinste Anleihen im Werte von 5 bis 100 Mark wurden ausgegeben, die der Verein innerhalb von vier Jahren zurückkaufen wollte. Davon wurde 1909 ein Bretterzaun und sogar neue, feste Tore errichtet. Nach Ablauf der vier Jahre verzichteten die Käufer der Anleihen weitgehend auf eine Rückzahlung, was den Einsatz und Idealismus der damaligen Zeit verdeutlicht.

Der FC Uerdingen trat dem Westdeutschen Fußballverband bei und begann mit dem geregelten Spielbetrieb in der untersten Klasse, die damalige C-Klasse. Auch wenn es große Konkurrenz in der unmittelbaren Nähe gab, wie z.B. der Lokalrivale VfB Uerdingen, war der FCU in der Öffentlichkeit der beliebtere Klub.

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