Das Verbandsgericht des Westdeutschen Fußball-Verbandes hat die Entscheidung des Fußballausschusses des WDFV, dem KFC Uerdingen 05 e.V. aufgrund der Eröffnung des Insolvenzverfahrens in der laufenden Saison neun Punkte abzuziehen, aufgehoben und das Verfahren an den Fußballausschuss zurückverwiesen. Dieser muss nun, unter Berücksichtigung der vorliegenden Urteilsbegründung, erneut über den Punktabzug entscheiden.
Das Gericht stellte fest, dass der KFC Uerdingen e.V. von der ebenfalls insolventen KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH finanziell abhängig war und die Insolvenz des e.V. unmittelbar auf die vorherige GmbH-Insolvenz zurückzuführen ist. Nahezu sämtliche Verbindlichkeiten des e.V. waren Folgen der Insolvenz der vormaligen GmbH, so dass die Beantragung des Insolvenzverfahrens in keinerlei Zusammenhang mit der Planung der laufenden Saison stand und dem e.V. in der laufenden Saison auch keinerlei Vorteil entstanden ist. Das Gericht stellte zudem fest, dass durch den Punktabzug sowie den Zwangsabstieg in der vergangenen Saison die aus dem „unlauteren Finanzgebaren“ resultierenden Verbindlichkeiten sanktioniert wurden. Da die für den e.V. lediglich aus einer Mithaftung resultierenden Verbindlichkeiten bereits sanktioniert wurden, bestehen „Bedenken, ob diese erneut sanktionsrechtliche Berücksichtigung finden dürfen“. In seiner Urteilsbegründung ließ das Gericht daher stark anklingen, dass ein Punktabzug im vorliegenden Fall nicht mit dem Sinn und Zweck der Sanktionsvorschriften konform geht.
„Das Urteil, auch wenn es noch vom Fußballausschuss bestätigt werden muss, ist ein großer Erfolg für unsere Mühen“, betont der KFC-Vorsitzende Damien Raths. „Wir sind zwar auch sportlich einige Punkte von den Nichtabstiegsplätzen entfernt. Wir hoffen jedoch, dass dieses Urteil neue Kräfte im Verein und bei den Fans freisetzt, damit wir noch einmal richtig angreifen. Schon gegen Köln sind wir sehr auf die Unterstützung unserer Fans angewiesen, um das vermeintlich „Unmögliche“ doch noch möglich zu machen!“