Die Oberliga-Saison 2025/2026 biegt in die kühlere Jahreszeit. Wir haben unseren Trainer Julian Stöhr nach seiner Einschätzung der Lage gefragt.
Julian, du sprachst kürzlich von einer verrückten Liga. Was genau meinst du damit?
Julian Stöhr: Man muss sich nur die Ergebnisse von Woche zu Woche anschauen. Es scheint, als könne jeder jeden schlagen. Jede Woche gibt es Überraschungen, erst jetzt gerade hat Spitzenreiter Ratingen überraschend gegen Baumberg verloren. Als Tabellenführer haben sie lediglich 16 von 24 möglichen Punkten geholt. Und es sind nur acht Punkte zwischen Platz eins und 18 – Wahnsinn.
Was deutlich wird: Es zählen viel mehr Kampf, Leidenschaft und Einstellung als das Fußballerische. Wie lange das noch anhält? Warten wir es ab, ob sich da noch einmal etwas anderes herauskristallisiert.
Rund ein Viertel der Saison ist herum. Ist der Prozess vorbei, in dem sich die neuformierte Mannschaft gefunden haben sollte oder dauert er noch an?
Julian Stöhr: Wie man sieht, brauchen wir aktuell doch noch etwas Zeit. Eigentlich hatte ich immer gesagt, dass wir uns nach dem sechsten oder siebten Spieltag gefunden haben sollten. Aber selbst wenn wir gewonnen haben, was das doch noch recht mau von uns. Also brauchen wir auf jeden Fall noch ein bisschen Zeit.
Ich glaube, dass die beiden Niederlagen gegen ETB und Homberg uns einfach sehr wehgetan haben. Die Jungs machen sich viele Gedanken, in ihren Köpfen geht da einiges vor sich.
Ich hoffe, dass wir uns schnell fangen und es fußballerisch dementsprechend besser lösen können.
Wo muss das Team noch an sich arbeiten?
Julian Stöhr: Wie gesagt, fußballerisch müssen wir einen Gang zulegen – und das können wir, das zeigen wir auch regelmäßig im Training. Das Problem ist, dass wir es im Spiel gerade noch nicht so umsetzen können, wie wir es uns wünschen. Daran müssen wir dementsprechend arbeiten.
Auch die Arbeit gegen den Ball, Thema „zweite Bälle“, thematisieren wir jede Woche. Auch da müssen wir Fortschritte machen.
Welcher Spieler hat dich bislang am meisten (positiv) überrascht?
Julian Stöhr: Fußball ist ein Teamsport, daher möchte ich keinen Spieler besonders hervorheben.
Ganz Krefeld freut sich auf das Spiel gegen den MSV. Wie sehr bist du auf das Spiel gespannt?
Julian Stöhr: Sehr gespannt, auf jeden Fall. Ich habe aber gerade nicht den MSV im Kopf, sondern unseren nächsten Gegner Adler Union Frintrop. Das ist für mich die nächste Baustelle. Erst nach diesem Spiel, wenn es am Sonntag 17 Uhr ist, kann ich mich mit dem MSV Duisburg befassen.
