Stürmer Marcel Witeczek

Treue. Liebe. Tradition.

Diesmal geht es um unseren ehemaligen Stürmer Marcel Witeczek, der als jüngster Uerdinger Bundesligaspieler in die Vereinsgeschichte einging.

Der im polnischen Tychy geborene Stürmer fing vergleichsweise spät mit dem Fußballspielen in einem Verein an. Er war bereits 13 Jahre alt, als Schulfreunde ihn mit zum Post-SV Oberhausen nahmen. Sein großes Talent blieb dort nicht lange unentdeckt und es folgte schon bald ein Wechsel zum Traditionsverein Rot-Weiß Oberhausen. Nach 18 Monaten in der Jugend der Kleeblätter sicherten sich schließlich die Uerdinger im Jahre 1985 die Dienste des damals 16-Jährigen, nachdem Jugendleiter Berni Steffen ein Jahr zuvor noch mit einem Abwerbungsversuch gescheitert war. Uerdingen ließ sich den Transfer des Jugendspielers eine sechsstellige D-Mark-Summe kosten und bot Witeczek zudem eine Ausbildungsstelle als Einzelhandelskaufmann in einer Parfümerie an.

Witeczek gibt sein Debüt als jüngster Uerdinger Bundesligaspieler

Mit der deutschen U-16 Nationalmannschaft wurde Witeczek noch im gleichen Jahr Vize-Weltmeister. Bei dem Turnier in China erzielte er in sechs Spielen acht Tore und wurde dafür als Torschützenkönig des Turniers mit dem „Goldenen Schuh“ ausgezeichnet. Auch in der Uerdinger Jugend machte er schnell mit starken Leistungen auf sich aufmerksam, so dass er schon als 17-Jähriger zum Bundesliga-Kader von Trainer Karl-Heinz Feldkamp gehörte und am 8. August 1986 beim Auftaktspiel beim FC Homburg (2:0) als jüngster Uerdinger Bundesligaspieler aller Zeiten sein Debüt feiern durfte. In seinem ersten Profi-Jahr bestritt er insgesamt 20 Bundesliga-Partien in „Blau-Rot“ und erzielte dabei drei Tore.

Marcel Witeczek im Aktuellen Sportstudio

Parallel dazu war er auch noch für die Uerdinger A-Junioren im Einsatz und feierte mit dem Team am 17. Juli 1987 die Deutsche Meisterschaft. Im Finale gegen Eintracht Frankfurt war es ausgerechnet Witeczek dem kurz vor Schluss der umjubelte 2:1-Siegtreffer per Freistoß glückte. Mit der U-20 Nationalmannschaft wurde er im Oktober 1987 zudem erneut Vize-Weltmeister. Beim Finale vor 65.000 Zuschauern im Nationalstadion von Santiago de Chile gegen Jugoslawien wurde Witeczek zum tragischen Helden. Zunächst erzielte er drei Minuten vor dem Ende der 1:1-Ausgleich und rettete damit sein Team in die Verlängerung, verschoss dann aber im Elfmeterschießen. Mit sieben Treffern in sechs Spielen holte er sich auch in Chile den „Goldenen Schuh“ als bester Torschütze des Turniers. Aufgrund seiner starken Auftritte bei der U20-WM erhielt er sogar ein Angebot des französischen Spitzenclubs AS Monaco, das er aber nicht annahm.

Marcel Witeczek in Aktion.

In Uerdingen hatte er sich inzwischen dauerhaft einen Stammplatz erobert, spielte aber teilweise nicht mehr in der Sturmspitze, sondern im Mittelfeld. Bis 1991 absolvierte er für die Blau-Roten insgesamt 161 Pflichtspiele (27 Tore) und zählte in dieser Zeit zu den absoluten Leistungsträgern. Erst im Anschluss an den Abstieg des Vereins aus der Bundesliga wechselte er zum damals (von Karl-Heinz Feldkamp trainierten) amtierenden Deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern.

Wechsel zum großen FC Bayern München

Nach zwei erfolgreichen Jahren in der Pfalz folgte später sogar der Wechsel zum großen FC Bayern München, wo er gleich in seiner ersten Saison Deutscher Meister wurde, bevor er im Jahre 1996 auch noch den UEFA-Cup gewann. Dabei ebnete er selbst den Bayern, durch seinen späten Treffer im Rückspiel in Barcelona, überhaupt erst den Weg in die beiden Finalbegegnungen gegen Bordeaux.

Mit dem erneuten Meistertitel 1997 verabschiedete sich Witeczek aus München und kehrte an den Niederrhein zurück. Nach sechs Jahren bei Borussia Mönchengladbach wäre er 2003 fast wieder in Uerdingen gelandet, als sich der inzwischen 35-Jährige mehrere Wochen beim KFC fit hielt und unter dem damaligen KFC-Trainer Claus-Dieter Wollitz die gesamte Vorbereitung mitmachte. Kurz vor Saisonstart hatte man sich aber noch immer nicht finanziell einigen können, so dass er stattdessen zum Ligakonkurrenten aus Wattenscheid wechselte (wo er später zwischenzeitlich auch die Rolle des Spielertrainers übernahm).

Heute wohnt Witeczek wieder in Krefeld und ist dem Sport auch weiterhin eng verbunden. So ist er beispielsweise seit einigen Jahren als Triathlet aktiv und organisiert im Auftrag des AOK-Bildungszentrums Turniere, Trainingseinheiten und Lehrgänge für Kinder und Jugendliche.

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