Flügelflitzer Brian Laudrup

Treue. Liebe. Tradition.

Diesmal geht es um unseren ehemaligen dänischen Flügelflitzer Brian Laudrup, der seinerzeit als das größte Talent im Dänischen Fußball galt.

Im Sommer 1989 verpflichteten die Uerdinger den damals 20-jährigen Stürmer von Brøndby IF. Er galt seinerzeit als das größte Talent im Dänischen Fußball und Experten prophezeiten ihm einen ähnlichen Werdegang wie seinem älteren Bruder Michael, der bereits den internationalen Durchbruch bei Juventus Turin geschafft hatte und zu den großen Stars der Serie A zählte. Natürlich stand auch Brian Laudrup im Fokus der italienischen Großclubs, sein Vater Finn wollte aber, dass sich sein Sohn mit diesem Schritt noch etwas Zeit lässt und sich zunächst in einem eher familiär geführten Verein in der Bundesliga weiterentwickeln sollte.

Rekordinvestition in Laudrup war ein lohnendes Risiko für Uerdingen

Dass die Wahl dabei auf Uerdingen fiel, hatte man vor allem Jan Bartram zu verdanken, der ein Jahr zuvor nach Krefeld gewechselt war und mit Laudrup bereits bei Brøndby und in der dänischen Nationalmannschaft zusammengespielt hatte. Er vermittelte den Kontakt und riet sowohl dem Club als auch dem Spieler zu dem Transfer. Für die Uerdinger war die Verpflichtung des Youngsters ein Risiko, denn die von den Dänen geforderten 2,2 Millionen Mark bedeutete für den Club eine neue Rekordinvestition. Laudrup hatte zwar schon 14 Länderspieleinsätze vorzuweisen und galt als sehr großes Talent, hatte sein Können allerdings bislang noch in keiner großen Liga unter Beweis gestellt. Die Verantwortlichen um Präsident Manfred Klinkert entschieden sich, dieses Risiko einzugehen und wurden dafür schnell belohnt.

Laudrup, der in Krefeld für drei Jahre (ohne Austiegsklausel) unterschrieben hatte, schlug sofort voll ein. Der junge dribbelstarke Däne benötigte fast keine Eingewöhnungszeit und übertraf alle Erwartungen. Er stieg noch während der Hinrunde der Saison 1989/90 zu einem der besten Spieler der Bundesliga auf. Die Presse überschüttete ihn mit Lobeshymnen und DFB-Teamchef Franz Beckenbauer bedauerte sogar öffentlich, dass „dieser Weltklassespieler kein Deutscher ist“. Als erster und bis heute einziger Uerdinger Spieler wurde er während der Zeit in Krefeld in seinem Heimatland zum „Fußballer des Jahres“ gekürt.

Brian Laudrup am 07.04.1990 beim 2:2 gegen Bayern München

Trotz der beeindruckenden Auftritte von Brian Laudrup verlief die Saison für die Uerdinger sportlich eher durchwachsen. Gegen Ende der Hinserie steckte man mitten im Abstiegskampf. Mit jeder Galavorstellung des Dänen wuchsen die Begehrlichkeiten anderer Vereine und Laudrup selbst erklärte bereits Ende März 1990, dass er gerne zur einem größeren Verein wechseln würde. Zum einen hatte er sich wesentlich schneller als geplant in der Bundesliga etabliert und zum anderen war er mit seiner Rolle als Alleinunterhalter im Uerdinger Angriff nicht sonderlich glücklich.

Bayern boten höchste Ablöse, die bis dahin in der Bundesliga gezahlt wurde

In Uerdingen war man zwar wild entschlossen, seinen neuen Star um jeden Preis zu halten, aber als dann der FC Bayern München in den Transferpoker einstieg, musste man ihn schließlich doch ziehen lassen. Mit 6 Millionen boten die Bayern die höchste Ablöse, die bis dahin jemals für einen Transfer innerhalb der Bundesliga gezahlt wurde. Zudem ließen sich die Uerdinger an einem späteren Weiterverkauf des Dänen beteiligen. So verließ Brian Laudrup den Verein leider schon nach einem Jahr, in dem er übrigens bei allen Pflichtspielen auf dem Platz stand.

Brian Laudrup im Heimpiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am 19.09.1989

Im Anschluss an seinen Aufenthalt in München kickte Laudrup noch für den AC Florenz, den AC Milan, die Glasgow Rangers, den Chelsea Football Club, den FC Kopenhagen sowie Ajax Amsterdam und wurde unter anderem in seiner Heimat noch drei weitere Male zum Spieler des Jahres gewählt, was ihm damit zum alleinigen Rekordhalter dieser Auszeichnung macht.

Im Jahre 2004 wurde der 82-fache Nationalspieler (21 Tore) zudem als einziger ehemaliger Uerdinger überhaupt, vom Brasilianer Pelé in die „FIFA Top 100“-Liste der besten Spieler aller Zeiten gewählt.

Aktuell ist der Europameister von 1992, der nach seiner aktiven Karriere nie einen Posten im Profi-Fußball in Anspruch nahm, als TV-Experte in Dänemark im Einsatz.

Zur Person

Geboren am 22. Februar 1969 in Wien (Österreich).

Erfolge und Auszeichnungen:

  • Dänischer Meister: 1987, 1988
  • Dänischer Pokalsieger: 1989
  • Italienische Meister: 1994
  • Schottischer Meister: 1995, 1996, 1997
  • Schottischer Pokalsieger: 1996
  • Europameister 1992
  • Confed-Cup-Sieger 1995
  • Fußballer des Jahres in Dänemark 1989, 1992, 1995, 1997
  • Fußballer des Jahres in Schottland 1995, 1997
  • Mitglied in der Sportens Hall of Fame seit 2014
  • All-Star-Team der Europameisterschaft 1992

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