Die Uerdinger Legende Sigfried Held

Treue. Liebe. Tradition.

Diesmal geht es um unseren ehemaligen Mittelfeldspieler Sigfried Held, der 1979 mit bereits 37 Jahren nach Uerdingen kam.

Als Uerdingen im Oktober 1979 den damals bereits 37-jährigen Sigfried Held für 250.000 D-Mark vom Zweitligisten Preußen Münster verpflichtete, wurde dieser Transfer von allen Seiten belächelt. Nach einer beeindruckenden Karriere mit zwei WM-Teilnahmen, der Vize-Weltmeisterschaft 1966 in England, dem ersten deutschen Europapokalsieg 1966 mit Borussia Dortmund und mit (bis dahin) 363 Bundesligaspielen war Held im Sommer 1979 in die 2. Liga Nord zu Preußen Münster gewechselt, um dort seine aktive Laufbahn ausklingen zu lassen.

Held war seinerzeit schon im Besitz einer gültigen Trainerlizenz und liebäugelte damit, über kurz oder lang eine Mannschaft im Profibereich zu übernehmen. Doch nur wenige Monate später „reaktivierte“ der Uerdinger Trainer Horst Buhtz den Routinier und holte ihn zurück in die Bundesliga. Buhtz musste dafür auch im eigenen Verein einige Überzeugungsarbeit leisten. „Präsident Arno Eschler hat mich zunächst angeguckt, als wolle ich ihm ein altes Auto verkaufen“, berichtete der Uerdinger Coach später.

„Als Profi interessiert mich nur meine Leistung und nicht meine Geburtsurkunde“, sah Sigfried Held selbst kein Problem in seinem Alter und sollte damit Recht behalten. Der Mittelfeldspieler schlug auf Anhieb ein und übernahm in der Mannschaft auf und neben dem Platz sofort eine Führungsrolle. Schon bei seiner Premiere im Uerdinger Trikot am 27. Oktober 1979 in Hamburg zählte er beim 2:2 gegen den amtierenden Deutschen Meister HSV zu den besten Spielern auf dem Platz und eine Woche später im Heimdebüt in der Krefelder Grotenburg-Kampfbahn gegen Mönchengladbach ließ er seinen damals 18-jährigen Gegenspieler Lothar Matthäus alt aussehen.

Die Kritiker überschlugen sich mit Lobeshymnen und bei den Uerdinger Fans wurde er schnell zum Publikumsliebling. Der blau-rote Anhang feierte ihn damals mit einem großen Transparent: „WIR FÜRCHTEN KEINEN GEGNER DIESER WELT, DENN WIR HABEN SIGGI HELD“.

Held hatte einen großen Anteil am ersten Uerdinger Klassenerhalt in der Bundesliga

Mit konstant guten Leistungen (Kicker-Notendurchschnitt 2,52) hatte der 41-fache deutsche Nationalspieler großen Anteil daran, dass die Uerdinger in der Saison 1979/80 erstmals den Klassenerhalt in der Bundesliga schafften. Im Anschluss an die Saison verlängerte Held seinen Vertrag per Handschlag um ein weiteres Jahr und absolvierte in der Spielzeit 1980/81 alle 38 Pflichtspiele. Insgesamt bestritt der im heutigen Tschechien geborene Mittelfeldspieler 64 Partien für Uerdingen, verpasste während seiner gesamten Vertragslaufzeit kein einziges Duell seiner Mannschaft und stand nur einmal (als er auswärts beim VfL Bochum im Oktober 1980 nach 83 Minuten für Norbert Brinkmann ausgewechselt wurde) nicht über die volle Spielzeit auf dem Platz.

Nach dem Uerdinger Abstieg 1981 beendete Held seine aktive Laufbahn und begann seine Trainerkarriere beim damaligen Zweitligisten FC Schalke 04. Anschließend übernahm er unter anderem Engagements bei Galatasaray Istanbul, dem heutigen FC Admira Wacker Mödling, Dynamo Dresden, Gamba Osaka (Japan), dem VfB Leipzig sowie als Nationalcoach von Island, Malta, Ägypten (Olympia-Auswahl) und Thailand. Seit 2007 ist der heute 77-Jährige als Fanbeauftragter bei Borussia Dortmund tätig.

Interview mit Siggi Held bei dfb.de

Zur Person:

  • Geburtstag: 7. August 1942
  • Geburtsort: Freudenthal
  • 41 Länderspiele / 5 Tore
  • 422 Bundesliga-Spiele (59 für Uerdingen)
  • 72 Bundesliga-Tore (3 für Uerdingen)
  • 47 DFB-Pokalspiele (5 für Uerdingen)

Unser Titelbild zeigt eine Autogrammkarte aus der Saison 1979/80. Die Karikaturen der Spieler stammten damals von Georg Muth.

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