Zusammen für den KFC!

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Die bisherigen Duelle mit Borussia Dortmund

Treue. Liebe. Tradition.

Zwischen Uerdingen und Borussia Dortmund gab es bisher 37 Duelle. Gerade bei den älteren Fans weckt diese Paarung sicherlich viele Erinnerungen, denn die erste Partie zwischen Uerdingen und dem BVB fand bereits am 24. September 1972 im Stadion Rote Erde in Dortmund statt.

Die wilden 70er

Anfang der Siebziger Jahre spielten beide Clubs gemeinsam in der Regionalliga West, der damals zweithöchsten Spielklasse im deutschen Fußball. In einer dramatischen Schlussphase entschieden die Schwarz-Gelben dieses erste Aufeinandertreffen mit 2:1 für sich. Dem Uerdinger Ausgleich in der 86. Minute durch Luggi Lurz folgte in der 87.Minute der Dortmunder Siegtreffer durch Theo Bücker. Im Rückspiel am 11.02.1973 in der Grotenburg-Kampfbahn siegten die Uerdinger dann aber mit 3:1 gegen die stark favorisierten Dortmunder und begruben damit seinerzeit die Aufstiegshoffnungen des BVB.

So traf man in der Saison 1973/74 erneut aufeinander und es sollte zu zwei bemerkenswerten Spielen kommen. In Hinspiel in Krefeld bedeuteten die 17.000 Besucher einen neuen Zuschauerrekord. Die Stehplatzränge waren so gut gefüllt, dass zahlreiche Fans auf die angrenzenden Bäume kletterten, um das Spiel von dort zu verfolgen. Dortmund führte zur Halbzeit schon mit 2:0, musste sich im zweiten Durchgang nach einem Treffer von Luggi Lurz und einem Doppelpack von Manni Burgsmüller am Ende erneut geschlagen geben. Der im Mai diesen Jahres leider verstorbene Stürmer ging damals noch im blau-roten Trikot auf Torejagd und sollte erst einige Jahre später von Uerdingen nach Dortmund wechseln und dort mit 135 Treffern in 224 Spielen zur schwarz-gelben Legende werden.

Auch das Rückspiel am 07.04.1974 sollte in die Geschichte eingehen. Das 0:0 war zwar nicht sonderlich spektakulär, aber das Gastspiel der Uerdinger war das erste Pflichtspiel der Dortmunder in dem für die Weltmeisterschaft 1974 neu erbauten und gerade erst fertig gestellten Westfalenstadion. Die Stimmung im Vorfeld der Partie war sehr aufgeheizt. So erhielten die Uerdinger sogar einen anonymen Drohbrief: „Ihr Uerdinger Schweine, bringt einen Zahnarzt mit! Denkt an das Hinspiel!“. Dieser Einschüchterungsversuch wurde von den Behörden sehr ernst genommen, so dass die Mannschaft damals unter Polizeischutz nach Dortmund reisen musste.

In der Spielzeit 1974/75 fanden sich beide Mannschaften in der neu eingeführten 2. Liga Nord wieder. Sportlich hatten die Uerdinger den BVB inzwischen überholt. Während die Borussen ein weiteres Mal die angestrebte Rückkehr ins Fußballoberhaus verpassten, glückte den 05ern am Ende der Saison erstmals der Aufstieg in die Bundesliga.

Ein Wiedersehen gab es dann erst wieder ab der Saison 1979/80, als es zu zwei weiteren gemeinsamen Jahren in der Bundesliga kam. Zu Hause setzten die Uerdinger auch in dieser Zeit ihre Erfolgsserie gegen den BVB fort und das Krefelder Publikum durfte sich über zwei weitere Heimsiege freuen. Der Dortmunder Trainer Udo Lattek sorgte in beiden Spielen als schlechter Verlierer für Negativschlagzeilen. Der BVB-Coach legte sich mit den Krefelder Zuschauern an, die er laut Zeitungsberichten sogar durch den Zaun bespuckt haben soll und dem Schiedsrichtergespann warf er während und nach der Partie die wüstesten Beschimpfungen und Fäkalausdrücke an den Kopf. Aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, aber Anfang der 80er Jahre wurde so ein Benehmen zwar in den Medien gerügt, aber eine Bestrafung durch den Verband hatte es nicht automatisch zur Folge.

Die 80er Jahre

In Dortmund gab es für die Uerdinger Anfang der 80er Jahre dagegen umgekehrt nichts zu holen – sowohl in der Bundesliga als auch beim ersten Aufeinandertreffen im DFB-Pokal am 16.02.1980. Dies lag auch an der inzwischen im Westfalenstadion entstandenen „Gelben Wand“. In der Krefelder Lokalpresse hieß es damals vielsagend: „Erst als die lautstarken jugendlichen Fans aus der Südkurve, es mögen ihrer 8.000 gewesen sein, Torhüter Paul Hesselbach nicht nur mit ihren Sprechchören, sondern auch mit viel Papier und sogar einer leeren Bierbüchse eingedeckt hatten, fiel die Entscheidung zugunsten der Dortmunder“.

1983 setzten sich die Uerdinger in der Relegation gegen Schalke durch und kehrten zurück in die Bundesliga. Als Aufsteiger sorgten die Blau-Roten in der Folge mit herrlichem Offensivfußball für Furore. Als Väter der damaligen Erfolge galten Manager Hans-Dieter Tippenhauer und Trainer Timo Konietzka. Schon während der Hinrunde 1983/84 warben die Dortmunder Manager Tippenhauer ab und wenig später gab auch Trainer Konietzka seinen Wechsel zum BVB zur kommenden Saison bekannt. Dadurch war der Verein damals in den Grundfesten erschüttert, holte dann aber mit Trainer Kalli Feldkamp und Manager Reinhard Roder zwei perfekte Nachfolger. Mit dem neuen Duo folgte die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte. Während Uerdingen den DFB-Pokal gewann und ein Jahr später im Halbfinale des Europapokals stand, wurde das abgeworbene Gespann Tippenhauer / Konietzka in Dortmund bereits nach wenigen Monaten aufgrund von Erfolgslosigkeit entlassen und der BVB mutierte Mitte der 80er Jahre plötzlich zu einem Abstiegskandidaten. Trotz der sportlichen Vorherrschaft der Uerdinger zu jener Zeit, blieb es in den direkten Duellen mit Dortmund auch Mitte der 80er Jahre beim Alten: Die Blau-Roten feierten weitere Heimsiege über den BVB, aber im Westfalenstadion gab es für Uerdingen auch weiterhin nichts zu holen.

Doch Ende der 80er Jahre drehten sich die Machtverhältnisse langsam wieder zugunsten des BVB. Dies deutete sich bereits am 06.09.1986 an, als Dortmund im neunten Anlauf endlich der erste Auswärtssieg gegen Uerdingen glückte. Die Borussia siegte mit 4:2 durch Treffer der damaligen Neuzugänge Norbert Dickel und Frank Mill (3x). Beide machten in der Grotenburg ihr erstes Bundesliga-Tor im BVB-Trikot. Für Frank Mill war sein Dreierpack in Krefeld eine große Erleichterung, denn der Borussen-Stürmer hatte bei seinem Debüt für den BVB am 1. Spieltag in München vor dem leeren Tor nur den Pfosten getroffen und war auch in den folgenden Spielen ohne Treffer geblieben. Teilweise wurde Mill schon als Fehleinkauf verspottet, doch mit diesem Spiel war der Knoten geplatzt und er sollte in den kommenden Jahren zu einer echten BVB-Ikone werden.

In der Saison 1987/88 kam es gleich zu zwei Aufeinandertreffen im DFB-Pokal. Damals gab es in diesem Wettbewerb bei einem Remis noch ein Wiederholungsspiel. In einer verrückten Partie trennten sich Uerdingen und Dortmund am 13.02.1988 in Krefeld 3:3 nach Verlängerung. Thomas Helmer brachte den BVB nach gut einer halben Stunde mit 1:0 in Führung. Uerdingen drehte die Partie zwischenzeitlich durch Treffer von Holger Fach und Marcel Witeczek, der Borussia glückte aber drei Minuten vor dem Ende durch Dirk Hupe doch noch das 2:2. In der Verlängerung ging Uerdingen durch Stefan Kuntz erneut in Führung, die Schwarz-Gelben schlugen in der 119. Minute jedoch abermals zurück, als Günter „Kutte“ Kutowski zum 3:3-Endstand traf.

Zehn Tage später kam es daraufhin zu einem Wiederholungsspiel in Dortmund. Wieder lieferten sich beide Teams einen engen Pokalfight. Wolfgang Funkel brachte die Blau-Roten in der 21. Minute mit 1:0 in Führung. Kurz nach der Pause traf Norbert Dickel zum vorübergehenden Ausgleich, ehe Stefan Kuntz in der 72. Minute der 2:1-Siegtreffer für die Uerdinger glückte. Es war der erste und bislang einzige Auswärtssieg der Uerdinger in Dortmund und sollte bis heute der letzte Erfolg über den BVB bleiben.

Die 90er Jahre

Der BVB entwickelte sich Anfang der 90er Jahre zu einer echten Spitzenmannschaft und der Verein reifte unter Trainer Ottmar Hitzfeld zur zweiten großen Kraft im deutschen Fußball. Uerdingen stieg dagegen nach acht Jahren Bundesliga ab und pendelte in der Folge als Fahrstuhlmannschaft zwischen 1. und 2. Liga. Um dem Abstieg 1991 doch noch zu entrinnen, holte der damalige Uerdinger Manager Felix Magath Ende 1990 den 21-jährigen Schweizer Stéphane Chapuisat von Lausanne-Sports. Er galt als hochtalentiert und führte damals die Torjägerliste der Nationalliga-A an. Noch bevor Chappi – so wurde er schon damals in Krefeld gerufen – sein Debüt in der Bundesliga geben konnte, zog er sich in der Winterpause bei einem Hallenturnier in Düsseldorf bei einem Zweikampf mit Michael Büskens einen Innen- und Seitenbandabriss im rechten Knie zu und fiel damit über drei Monate aus. So konnte er erst in der Endphase der Saison eingreifen. Zu spät – denn seine vier Tore in den letzten zehn Spielen reichten leider nicht, um den Abstieg zu verhindern. Durch den verpassten Klassenerhalt mussten die Uerdinger finanziell kürzertreten und verliehen Chapuisat, dessen Vertrag bis 1993 lief und auch für die 2. Liga galt, 1991 an Borussia Dortmund. Beim BVB machte der Schweizer in seinem ersten Jahr gleich 20 Saisontore und sorgte als mit Abstand bester Schütze der Dortmunder dafür, dass sein neuer Club Ende der Spielzeit die Vizemeisterschaft holte. Trotz des direkten Wiederaufstiegs der Uerdinger war Chapuisat daraufhin nicht mehr zu halten.

Einen kleinen Teil der Ablösesumme reinvestierten die Uerdinger damals in den Dortmunder Sergej Gorlukowitsch. Der robuste russische Abwehrspieler wurde in Krefeld schnell zum Publikumsliebling und hat bei den Fans bis heute absoluten Kultstatus. Über die Jahre gab es insgesamt 17 Spieler die für die 1. Mannschaft beider Vereine aktiv waren: Alexander Bade, Manfred Burgsmüller, Stéphane Chapuisat, Atli Edvaldsson, Heinz-Werner Eggeling, Sergej Gorlukowitsch, Uwe Grauer, Kevin Großkreutz, Siegfried Held, Gerhard Kleppinger, Michael Lusch, Lars Müller, Robert Nikolic, Franck Patrick Njambe, Siegfried Reich, Kosi Saka, Jörg Sauerland.

Die sportliche Bilanz der 90er Jahre gegen Dortmund ist aus Uerdinger Sicht sehr ernüchternd, denn der BVB hat alle zehn Pflichtspiele in den 90er Jahren gewonnen. Auch im letzten Aufeinandertreffen im DFB-Pokal am 19.09.1995 in Dortmund unterlag der KFC klar mit 0:3. Aber nicht alle Duelle in dieser Zeit verliefen so deutlich. Bei einigen Spielen verkauften sich die Uerdinger überraschend gut, sollten aber einfach kein Matchglück auf ihrer Seite haben. Besonders ärgerlich war die 1:3-Niederlage am 01.04.1995 im Westfalenstadion. Uerdingen kam mit einer Serie von fünf Spielen ohne Niederlage nach Dortmund und verkaufte sich auch dort hervorragend. Der BVB ging zwar bereits nach 15 Minuten durch Martin Kree in Führung, wurde aber mit zunehmender Spieldauer nervöser, denn das Spiel drohte zu kippen. In der 54. Minute ließ sich Andreas Möller bei einem Zweikampf mit Stephan Passlack fallen, ohne dass es irgendeinen Kontakt mit dem Uerdinger gegeben hatte. Schiedsrichter Sven Scheuerer ließ auch zunächst weiterspielen, entschied dann aber nach Intervention seines Linienrichters auf Elfmeter. Eine Fehlentscheidung – wie auch die Fernsehbilder zeigten. Michael Zorc verwandelte den Strafstoß zum vorentscheidenden 2:0 und die Borussia siegte am Ende mit 3:1. Noch ärgerlicher wurde die Sache durch die Geschehnisse 12 Tage später, als Möller beim Heimspiel gegen Karlsruhe fast an der gleichen Stelle und einer nahezu identischen Situation erneut eine Schwalbe produzierte. Während die unsportliche Aktion gegen Uerdingen eher eine Randnotiz war, ging diesmal plötzlich ganz Fußballdeutschland auf die Barrikaden. Möller wurde nachträglich für zwei Spiele gesperrt, zu 10.000 Mark Geldstrafe verurteilt und Bundestrainer Berti Vogts nahm ihn sogar kurzfristig aus der Nationalmannschaft.

Das letzte Gastspiel der Dortmunder beim KFC fand am 25.11.1995 statt. Der BVB war seinerzeit als amtierender Deutscher Meister haushoher Favorit, tat sich aber lange Zeit sehr schwer. Die Uerdinger waren im ersten Durchgang sogar das klar bessere Team, versäumten es allerdings, in Führung zu gehen. Marcus Wedau traf nur den Pfosten und Horst Steffen scheiterte mit einem Strafstoß an BVB-Keeper Stefan Klos. Weltmeister Jürgen Kohler bestrafte die schlechte Chancenverwertung des KFC nach gut einer Stunde schließlich mit dem 0:1, ehe Michael Zorc kurz darauf per Elfmeter mit dem 0:2 für die Entscheidung sorgte. Bei diesem Spiel war die Grotenburg mit 34.500 Zuschauern zum letzten Mal restlos ausverkauft und der Besucherrekord für ein Heimspiel eingestellt.

Letztes Duell im DFB-Pokal 2019

Der KFC verlor sein Pokalspiel als Drittligist gegen Borussia Dortmund mit 0:2. Die Uerdinger gestalteten die Partie aber über mehr als eine Halbzeit lang offen und hatten sogar einige Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Die Treffer von Reus (49.) und Alcacer (70.) sorgten dann aber im zweiten Durchgang für die Entscheidung zugunsten des BVB.

Der KFC fightete bis zum Ende und sorgte mit seinem engagierten Auftritt für einen sehr gelungenen Pokalabend in der Düsseldorfer Arena. Die erhoffte Pokalsensation blieb aber leider aus, denn der große Favorit aus Dortmund hatte einfach das nötige Matchglück auf seiner Seite. Die Uerdinger Mannschaft wurde nach dem Schlusspfiff für ihre tolle Leistung von den eigenen Fans unter den 32.000 Zuschauern mit viel Applaus bedacht.

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